Lehrstellwerk
Das Lehrstellwerk der Betriebsschule des Reichsbahnamtes Leipzig, im folgenden
Betriebsfeld Leipzig-Leutzsch
genannt, wurde Anfang der 80er Jahre durch Lehrlinge und Lehrmeister der Betriebsschule erbaut.
Es fand seinen Platz in der Aussenstelle Leutzsch. Diese befand sich in einer Baracke auf dem Gelände des Bf. Leipzig-Leutzsch. Die Baracke kann man heute noch sehen, wenn man mit dem Zug aus Richtung Weißenfels in den Bf. Leipzig-Leutzsch einfährt, in Fahrtrichtung rechts kurz vor der Einführung der Gleise aus Richtung Leipzig-Plagwitz. Zur Aussenstelle Leutzsch gehörte noch ein ausrangierter Reisezugwagen (Bauart Baag), der als Unterrichtsraum sowie zur Ausbildung an der Bremsanlage genutzt wurde.
Das Betriebsfeld bestand aus handelsüblichen Modellbahngleisen der Spurweite HO, welche in einem teilweise doppelspurigem Kreis angeordnet waren. Im Kreis waren 2 Bahnhöfe, 2 Blockstellen, eine Abzweigstelle und ein Schrankenposten eingebaut. Die Steuerung der Anlage erfolgte über „echte“ Stellwerkstechnik, im einzelnen:
Bf Hagen | mechanisches Stellwerk B1 |
Bk Seeblick | Gleisbildstellpult |
Po | Schrankenposten |
Abzw Born | elektromechanisches Stellwerk |
Bk Linde | Gleisbildstellpult Lichtsignale Relais-Streckenblock |
Bf Ebach | Gleisbildstellpult Stellwerk B1 |
Zusätzlich hatte der Lehrmeister die Möglichkeit, mit einem Schaltpult verschiedene „Störungen“ einzubauen, wie zum Beispiel Ausfall des Ersatzsignals u.v.a.
Das Betriebsfeld diente bis zum Juli 1999 zu Ausbildungs- und Schulungszwecken verwendet. Leider wurde die Anlage aus finanziellen und materiellen Gründen im Laufe der Jahre sehr wenig gepflegt, so dass der Verfall immer größer wurde. Im Herbst 1999 wurde das Betriebsfeld ausgelagert und sollte im ehemaligen Bahnbetriebswerk Leipzig-Süd wieder aufgebaut werden. Aus verschiedenen Gründen mussten wir unsere Pläne, dort ein Eisenbahntraditionsmuseum aufzubauen, aufgeben.
Die Stellwerksanlagen wurden den Eisenbahnfreunden Kötzschau übergeben, die sie der Nachwelt erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Nähere Informationen dazu direkt beim Eisenbahnmuseum Kötzschau.